Té à la ment
© 2024 Tofisch & Partner Rot glüht der hohe Atlas im Abendlicht mit seinem höchsten Berg, dem Jebel Toubkal (4167m) unter den Flügeln unseres Flugzeugs, das uns sicher nach Agadir bringt. Herzlich wurde die Gruppe von den Fahrern und den Begleitern in Empfang genommen. Gleich am nächsten Tag packten wir unsere Rucksäcke und auf der Fahrt nach Agadir mussten wir unsere Trekkingschuhe bereits das erste Mal auf den schroffen Karstfelsen Richtung Jebel Igherm zum Einsatz bringen.
Dichtes Gedränge, Händlergeschrei in den Souks die ersten Eindrücke einer marokkanischen Provinzstadt in Taroudannt. Wir genießen auch die erste Pause mit frischem Minztee und echten marokkanischen Kaffee.
Unser Ziel und idealer Ausgangspunkt für mehrere Trekkingtage ist Tata die größte Oase zwischen Atlantik und Zagora am Nordrand der Sahara. Der ehemalige Vorbereitungsort für die großen Wüstenkaravanen hat sein Flair aus tausend und einer Nacht bis heute nicht abgelegt. Bei einem Trekking auf den Abseits gelegenen Jebel Lehne (1075m) eröffnet sich ein gewaltiges Panorama, an das sich unsere europäischen Augen erst gewöhnen müssen.
© 2024 Tofisch & Partner Karge Steinwüste in facettenreiche Brauntöne getaucht in Richtung Norden und in Richtung Süden wird ein unendlich scheinender Palmenhein von einer großen Ansiedlung aus Stampflehmbauten begrenzt. Nur schwach erkennen unsere Augen die flach in die Sahara auslaufende Tiefebene der Hamada du Draa.
Abends fallen alle nach einem reichhaltigen Büffet marokkanischer Art und einer auf dem Schwarzmarkt ergatterten Dose Bier mit gefüllten schweren Bäuchen in die Betten.
Nach einigen Tagen in der Wüstenstadt geht unsere Reise weiter durch eine endlos scheinenden Streifen Steinwüste. Bei einer Rast unter einem für Marokko typischen Arkadienbaum, werden wir von einem Nomaden zum Tee in sein Zelt eingeladen. Bewundernswert, in welcher einfachen Umgebung sich die einheimischen Tuaregs wohl fühlen.
Von Zagora aus der zweiten Berberstadt am Rande der Sahara erreichen wir wieder über den Tinififft Pass das Einzugsgebiet des Hohen Atlas, dem Königsgebirge Marokkos. Es lassen sich trotz der sommerlichen Temperaturen auf der Passhöhe bereits die mit Schnee bedeckten Flanken erspähen. Ein bizarres Bild, das uns auch bei den Trecks an den folgenden Tagen auf den Jebel Fint begleitet.
© 2024 Tofisch & Partner Einen herrlichen Abschluss findet unsere Trekkingreise in den Schluchten des Dades und des Draa Flusses. Spektakulär erheben sich steile Felswände und hohe Karstberge über unseren Köpfen während dem wir uns am Rande des Flussbettes entlang bewegen und immer wieder auf karge bestellte Felder und kleine Stampflehmsiedlungen stoßen.
Krönend wird unsere Ankunft in Marrakesch nach der obligaten, aber ausführlichen Stadtbesichtigung gefeiert. Den idealen Platz dafür findet man in mitten der Medina, den weltberühmten Gauklerplatz. Schlangenbeschwörer, Wahrsager, Artisten, Jongleure und zahlreiche Wasserverkäufer bieten ihre Waren und Dienstleistungen zum Verkauf. Das faszinierende daran ist, dass dies auch heute, trotz der zahlreichen Touristen hauptsächlich für die einheimischen Besucher Tag für Tag veranstaltet wird. Mit dem Bild vom Terrassenkaffee auf den quirligen Gauklerplatz in unseren Köpfen, stehen wir bereits am nächsten Tag mit voll gepackten Koffern am Flughafen und können kaum glauben, dass wir in nur zwei Stunden wieder in unserer gewohnten ganz anderen Welt zurück sind.