Mt. kinabalu (4095m)
© 2024 Tofisch & Partner Schon bevor wir in Halls Creek angekommen waren, hatte ich mich entschlossen die Zeit zu nutzen und früher als geplant nach Malaysien zu fliegen. Nach einer 3000km langen Busfahrt über Broom war ich nach 3 Tagen wieder in Perth, der Hauptstadt Westaustraliens. Ich verbrachte noch ein schönes Wochenende im brodelnden Nachtleben der Stadt und flog anschließend nach Kuala Lumpur um von dort aus Südostasien zu entdecken.
Ich blieb nur kurze Zeit in Kuala Lumpur um mich wieder zu reorganisieren und alles weitere für die Reise vorzubereiten.
Ich beschaffte mir so schnell wie möglich ein Busticket und am nächsten Tag saß ich bereits in einem Bus Richtung Johur Bahru im Süden der malaysischen Halbinsel. Die nicht allzu schöne Stadt vor den Toren Singspores diente mir als Sprungbrett in die Wirtschaftsmetropole Südostasiens. Nach einem ganzen Tag in riesigen Shopping Centern, high tech Restaurants, umgeben von Wolkenkratzern und tausenden Menschen, war ich absolut von ihrer Größe, ihrer Sauberkeit und ihrer Moderne fasziniert. Aber trotz ihrer überdimensionalen Ausmaße erlebte ich am Nachhauseweg eine Situation wobei mir die Welt wieder einmal zu erkennen gab, wie klein sie eigentlich ist:
© 2024 Tofisch & Partner Ich war gerade dabei in den Linienbus nach Johur Bahru einzusteigen, als ich 2 Touristen in den Bus einsteigen sah. Die Touristen hatten bereits im Bus platz genommen, als ich den Innenraum betrat. Ich hatte den ganzen Tag kaum mit jemanden geredet und da der Bus ansonst nur mit Einheimischen besetzt war, fragte ich einen der beiden ob ich mich neben ihn setzen konnte. Er antwortete mir mit spärlichem Englisch: Yes! Der Bus fuhr los und ich begann mit ihm zu kommunizieren. Als wir nach dem üblichen Touristen Small talk bei der Frage were are you from angelangt waren, sagte er mir er sei aus Italien. Ich antwortete ihm, daß ich auch aus Italien komme und wir fuhren unsere Unterhaltung in italienisch fort. Wir spezifizierten unseren Herkunftsort genauer und stellten fest, dass wir nur 150 km voneinander entfernt wohnten. Als sein Reisepartner unser Gespräch vom Vordersitz aus mithörte drehte er sich plötzlich um und fragte mich in einem glasklaren Pustertaler Dialekt, von wo ich denn aus Südtirol käme? Er sagte er ist aus Innichen, das ist gerade mal eine gute halbe Stunde mit dem Auto von meinem Wohnort Vintl entfernt! Jeder kann sich den weiteren Verlauf des Abends vorstellen, wenn sich zwei Pustertaler in Singapore treffen.
Gleich am nächsten Tag hatte ich meinen Flug auf die drittgrößte Insel der Welt, Borneo. Gegen Mittag landete ich in Kota © 2024 Tofisch & Partner Kinabalu der Hauptstadt Sabahs. Mein Ziel war der 4101m hohe Mt. Kinabalu, der als höchster Berg Südostasiens gehandelt wird. Ich konnte mich also kaum auf diesen Berg vorbereiten und hatte nun die meiste Arbeit vor Ort zu erledigen. Dank des sehr guten Tourismusbüros in der Stadt konnte ich dies aber zu meiner Verwunderung sehr schnell hinter mich bringen.
Nach einem Ruhe und Organisationstag, konnte ich schon in das Headquarter des Nationalparkes, der den berühmten Berg umgibt, aufbrechen. Etwas Besonderes ist der Berg nicht wegen seiner Schwierigkeit oder seiner Erstbegehung, er ist etwas Besonderes, wegen seinem Erscheinungsbild und seiner Lage: Wie ein ungezähmter Koloss ragt der Berg aus dem Dschungel Sabahs auf. Luftfeuchtigkeiten bis 95% und Regen verfolgen einen bis © 2024 Tofisch & Partner auf eine Höhe von 3200m, bis man auf einmal über den Wolken eine atemberaubende Aussicht bis auf die vorgelagerten Inseln Borneos hat. Von dort aus löst den Dschungel eine hochalpine Vegetation ab und im Gipfelbereich riesige Granitformationen. 2500Hm und 13km Fußweg aufgeteilt auf 2 Tage sind nötig, um auf dem auch religiös bedeutenden Gipfel zu stehen. Laut Mythos soll man zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel stehen. Dort kann es trotz des tropischen Klimas in der Früh Temperaturen um die 0°C haben. Die niederen Temperaturen gleicht aber ein Panorama bis zu den hunderten von Kilometern entfernten Philippinen und auf den Dschungel Borneos aus.- Die Besteigung dieses Berges war für mich ein ganz neues, anderes Bergerlebnis. Durch die Luftfeuchtigkeit, den Regen, das stundenlange Gehen durch den Dschungel, die wechselnden Vegetationszonen auf einem Berg und der Aufstieg auf den Granitplatten veranlassten mich den Begriff Bergerlebnis neu deffinieren. Nach einem erfolgreichen Aufstieg und einem sehr beeindruckenden Erlebnis kehrte ich nach Kota Kinabalu zurück, wo ich meine verbleibende Zeit noch auf den Inseln im Schutzgebiet des Parkes Tunku Abdul Rahman zur Erholung verbrachte. Bis ich wieder zurück nach Kual Lumpur aufbrach um den dritten Teil der Reise zu organisieren.